Das Gartenreich Dessau-Wörlitz
Vom Aufklärertum des 18. Jahrhunderts bewusst gestaltet, entstand das Gartenreich Dessau-Wörlitz, die vielgepriesene Verbindung aus Natur, Landschaftsplanung und Architektur.
Der humanistisch gesinnte Fürst Leopold der III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau gestaltete zwischen 1760 und 1817 mit Unterstützung seines Beraters und Freundes Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff eine künstlerisch aufgewertete Landschaft. Das gesamte Gartenreich sollte neben seiner ästhetischen Wirkung als lehrhaftes Programm verstanden werden. Die Gartenanlagen und Einzelbauwerke wurden durch bepflanzte Deichanlagen, Alleen, Solitäreichen, Wiesen und Obstpflanzungen miteinander verbunden. Sichtbeziehungen und landschaftlich gestaltete Alleenpflanzungen bildeten nach und nach ein Netz, welches Wörlitz mit weiteren Gärten verbindet. In zeitlicher Reihenfolge entstanden das Luisium, das Georgium, der Sieglitzer Berg und der Kühnauer Park. Bewusst wurden auch ältere Anlagen wie der Tiergarten, das Schloss Mosigkau und der Park Oranienbaum in die Landschaftsgestaltung einbezogen. Seit 1988 ist es Teil des Weltnetzes der Biosphärenreservate und seit November 2000 Weltkulturerbe der UNESCO. Die MAB- und Weltkulturerbekonzeption ergänzen sich hier auf 142 Quadratkilometer in einmaliger Weise. Dies kommt auch in einer engen Kooperation zwischen den Institutionen der Denkmalpflege und des Biosphärenreservates zum Ausdruck.
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