4 UNESCO-Stätten
Die Dichte von UNESCO-Stätten auf so geringem Territorium ist einzigartig. Das diese vier UNESCO-Stätten eine Kooperation eingegangen sind, verdeutlicht die Einzigartigkeit dieser Region aus kulturhistorischer sowie naturschutzfachlicher Sicht. Die Zusammenarbeit wurde von der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, der Kulturstiftung DessauWörlitz, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Biosphärenreservatsverwaltung erstmals 2001 zur gemeinsamen Veranstaltung STILLE praktiziert. Ein Bestandteil dieser Kooperation sind gemeinsame Veranstaltungen zu verschiedensten Themen mit differenziertem Teilnehmerkreis. Zudem werden gemeinsam Projekte und Themen, insbesondere zum Natur- und Kulturtourismus sowie zur Stärkung der Region Anhalt-Wittenberg angeregt.
Der Marketingverbund Luther | Bauhaus | Gartenreich | Elbe
Im Umkreis von 35 Kilometern befinden sich die Luthergedenkstätten in Wittenberg, das Bauhaus Dessau und die Meisterhäuser, das Gartenreich Dessau-Wörlitz sowie das Biosphärenreservat Mittelelbe. Diese einzigartigen landschaftlichen, architektonischen und reformationsgeschichtlichen Orte bilden ein Alleinstellungsmerkmal, wie es kaum ein zweites in Deutschland gibt.
Die Thesentür der Schlosskirche zu Wittenberg, das Dessauer Bauhaus, die Wörlitzer Anlagen mit Schloss und der Elbebiber sind nur einige Attraktionen, die darauf warten, entdeckt zu werden.
Der WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e.V. übernimmt die Organisation und Vermarktung des Marketingverbundes Luther | Bauhaus | Gartenreich | Elbe und fungiert als Koordinationsstelle. Das Biosphärenreservat Mittelelbe, ein Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe, ist ebenfalls Teil dieses Verbundes.
Weitere Informationen
STILLE
Im September 2001 luden die vier UNESCO-Stätten Stiftung Bauhaus Dessau, Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt, Kulturstiftung DessauWörlitz und das Biosphärenreservat Mittelelbe zur Veranstaltung STILLE nach Wörlitz zum Pantheon ein. Die Veranstaltung war ein erstes öffentliches Zeichen der Zusammenarbeit der vier Institutionen. Sie wollen durch die Bündelung ihrer Kapazitäten ihr Image, ihre kulturelle und wissenschaftliche Bedeutung und ihre Attraktivität erhöhen und die Region Anhalt-Wittenberg kulturwirtschaftlich und kulturtouristisch stärken. In der einzigartigen Verbindung aus Natur, Kultur und nachhaltiger Landnutzung findet hier die Erfüllung des UNESCO-Programms MAB und der UNESCO-Weltkulturerbekonvention ihren besonderen Ausdruck. Dass die UNESCO-Stätten die Stille nicht nur als individuelle Entscheidungsoption sehen, sondern an sie behausende Gestalten der Natur und Kultur binden, liegt an den Arbeitsgegenständen der vier Einrichtungen, Stille ist – wie ihr Gegenteil – Element von Landschaften, Städten, Gebäuden. Sie braucht ihren eigenen Raum und sie braucht ihre eigenen Erlebnisbedingungen.
GENIUS LOCI
Mit dem Kolloquium GENIUS LOCI richteten die vier UNESCO-Stätten im September 2003 eine weitere gemeinsame Veranstaltung aus.
Unter dem Motto „Mensch-Ort-Sinn" wurde eingeladen zu Vorträgen, Führungen, Diskussionen und Performance im Schloss Oranienbaum. Der Mensch sammelt seine Sinnerfahrungen an Orten. So erschafft er sich ein „imago mundi", einen Mikrokosmos, der die Weltvorstellung konkretisiert. In einer physisch und informationell hoch mobilen Welt, in der die Unabhängigkeit von Orten zunehmend gefordert wird, werden gleichzeitig die Rufe nach Bewahrung überschaubarer Lebenskreise und Lebensräume lauter. Das weltweit Gleiche ruft das Bedürfnis nach dem Partikularen, dem Besonderen und einzigartigen hervor. Gleichsam als Gegenbewegung zur Dynamik der Globalisierung wird die Bedeutung des Ortes wieder stärker zur Geltung gebracht. Das Kolloquium befasste sich zum einen mit der Bedeutung des genius loci und zum anderen mit den Qualitäten, die wir vom Ortsbezug erwarten dürfen.