Naturschutzgroßprojekt Untere Havel
In das Biosphärenreservat Mittelelbe wurden neben dem Strom Elbe auch Mündungsbereiche bedeutender Nebenflüsse, wie beispielsweise Schwarze Elster und Mulde im Süden oder die Havel im Norden aufgenommen. Sie stehen auch dafür, dass der Strom Elbe von einem umfangreichen Flussgebietssystem lebt. Darum entfalten Renaturierungsmaßnahmen wie in der Unteren Havelniederung positive Wirkungen weit über den Ort der Maßnahmenumsetzung hinaus und sind zugleich Zeichen für den nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen.
Im länderübergreifenden Gebiet der Unteren Havelniederung, einem Gebiet mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung, wurde am 02.09.05 mit der Übergabe des Fördermittelbescheides durch den damaligen Umweltminister Trittin der Startschuss für das Naturschutzgroßprojekt gegeben.
„Die Untere Havelniederung, als wichtiger Teil des Naturparks Westhavelland und des Biosphärenreservats Mittelelbe sowie größtes und bedeutsamstes Feuchtgebiet im Binnenland Mitteleuropas, hat durch Flussbaumaßnahmen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert ökologische Schäden erleiden müssen. Die Probleme verschärften sich in den letzten 15 Jahren durch ein abnehmendes Wasserangebot, so dass heute schützenswerte Arten vom Aussterben bedroht sind.
Durch Renaturierungsmaßnahmen soll die Untere Havel wieder ein intakter Fluss mit sauberem Wasser und besserem Wasserrückhalt werden. Die Maßnahmen stellen auch einen Beitrag zur Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und des Netzwerkes Natura 2000 dar.“ (aus der gemeinsamen Pressemitteilung der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt vom 02.09.2005)
Träger des Projektes ist der NABU Deutschland. Er wird, gemeinsam mit dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt, das Projekt mit einer Finanzausstattung von 36,9 Mio. EUR in zwei Phasen (2005-2008 Pflege- und Entwicklungsplanung/ 2009-2025 Umsetzung der Maßnahmen) umsetzen.
Die kommunalen Interessen sind durch die Landkreise Havelland (Land Brandenburg) und Stendal (Land Sachsen-Anhalt) in einem regionalen Entwicklungskonzept festgeschrieben. Aber auch die Bevölkerung soll mitgenommen werden. Dazu werden Informationsveranstaltungen und Exkursionen angeboten. Zahlreiche Vorschläge für gewünschte Maßnahmen von Bürgern, Landnutzern, Verbänden und Kommunen zeigen, dass das Naturschutzgroßprojekt von der Region mit getragen wird.
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