EU-Projekt "Integriertes Management von Feuchtgebieten" (WETLANDS 2)

Inhalt des EU-INTERREG III B CADSES, WETLANDS II-Projekts ist das integrierte Management zur nachhaltigen ökologischen und sozioökonomischen Entwicklung von europäischen Feuchtgebieten. Durch internationalen Austausch von Wissen und Erfahrungen soll eine Verbesserung der Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie im Marketing erreicht werden. Diese Zielsetzung wird in Einzelprojekten umgesetzt.

Die Projektpartner sind:

  • Ente Parco Regionale Veneto des Delta del Po (Italien), (Lead Partner)
  • Regione Puglia – Assesorato All’ Ambiente – Ufficio Parchi eRiserve Naturali (Italien),
  •  Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe (Deutschland),
  • Parco regionale del Delta del Po dell’ Emilia-Romagna (Italien),
  • Accociotion für Nature Protection of the Stobrawa Landscape Park “BIOS” (Polen),
  • TEULEDA-Local Economic Development Agency of Shkodra (Albanien).

Der Projektführer, Ente Parco Regionale Veneto del Delta del Po (Italien), war Antragsteller und ist Erstzuwendungsempfänger der EU-Mittel. Vom Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen wurde dieses Projekt bereits als Musterprojekt für Deutschland beim Transnationalen Applicants Workshop am 5. Mai 2003 vorgestellt. Die Förderung beträgt bis zu 75 % durch die EU für EU-Länder unter der Voraussetzung, dass die Vorfinanzierung sowie des 25 %igen Eigenanteils durch jeden einzelnen Projektpartner gesichert ist. Das gesamte Finanzvolumen des Projekts von allen Partnern beträgt 1.893.000 Euro. Die Biosphärenreservatsverwaltung Flusslandschaft Mittlere Elbe beteiligt sich an diesem internationalen Projekt mit jeweils 5 Teilprojekten im Projektzeitraum von 2003 bis 2005. Das Projektvolumen für das Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe beträgt 296.000 Euro. Zu dem Projekt fanden 2003 in Wörlitz und 2004 in Tangermünde Projekttreffen in Deutschland im Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe statt.

Die Einzelprojekte der Biosphärenreservatsverwaltung 

1. Öffentlichkeitsarbeit zur alternativen Grünlandnutzung im nördlichen Teil des Biosphärenreservats

Formen des Marketings, wie Beratungen, Fachtagungen, Exkursionen zu ausgewählten Schwerpunkten, Veröffentlichungen von Ergebnissen dieser Fachtagungen in geeigneten Informationsmedien, wie Faltblätter, Tagungsberichte, Zeitschriften und Internet werden hier gewählt. Hintergrund dieser Öffentlichkeitsarbeit ist der Konflikt zwischen dem Rückgang der intensiven Milchproduktion und der Wandlung von Weiderindern zu Stallrindern und damit eine Überproduktion von nicht mehr absetzbaren Heumengen. Gesucht werden Wege der alternativen Grünlandnutzung, wie z. B. im Bereich des Naturschutzes und der Energiegewinnung.

2. Öffentlichkeitsarbeit zu Möglichkeiten der Schaffung naturnaher Strukturen entlang der Havel

Die Havel ist der bedeutendste Nebenfluss der Elbe im Norden des Biosphärenreservats. Gleichzeitig ist sie noch als Bundeswasserstraße gewidmet, wird aber kaum für die Berufs-schifffahrt genutzt.
Mit der „Elbeerklärung“ vom 5. Sept. 1996 hatte die damalige Bundesregierung ihre Bereitschaft erklärt, die untere Havel-Wasserstraße als Verkehrsweg für die durchgehende Güterschifffahrt aufzugeben, sobald das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17 – d. h. der Ausbau der Kanäle zwischen Magdeburg und Brandenburg einschließlich Trogbrücke über die Elbe – fertig gestellt ist. Bereits jetzt gibt es Überlegungen, die derzeit für die Berufsschifffahrt ausgebaute Havel wieder durch geeignete Maßnahmen zu renaturieren. Um den Informationsbedarf der Betroffenen in der Region abzudecken, werden Fachveranstaltungen organisiert, Informationsmaterial zum Planungsstand sowie eine Wanderausstellung zu möglichen Einzelprojekten erarbeitet, Exkursionen in die Region angeboten und ein Internetauftritt ermöglicht.

3. Begleitende Öffentlichkeitsarbeit für zwei regional konkrete Maßnahmen sowie Planung und Einrichtung von vier Auenlehrpfaden im Norden des Biosphärenreservats

Für zwei Maßnahmen im Norden des Biosphärenreservats, die geplante Deichrückverlegung Sandau Nord und die Wiedervernässung eines Feuchtgebiets in der Alandniederung nahe der Ortschaft Wahrenberg, werden noch konkret zu benennende öffentlichkeitswirksame Mittel eingesetzt. Weiterhin sind die Planung und Einrichtung von vier Auenpfaden im Norden des Biosphärenreservats zu den Themen Havelniederung, Störche in der Elbtalaue (Storchendorf Wahrenberg), Grünlandnutzung im Biosphärenreservat nahe Beuster und Calberwisch und Flussdynamik der Elbe bei Magdeburg durchzuführen.

4. Weiterentwicklung vorhandener Umweltbildungsangebote, Ausbauplanung Auenhaus als Bildungszentrum

Zum Auenhaus, dem bereits bestehenden Informationszentrum, wird ein Informationskonzept für nachhaltige Landnutzung, Landbewirtschaftung, ökologischen Landbau, Genressourcen, wie Nachzucht alter Sorten und Ackerwildkräutern und praktischen Gartenbau für Kinder und Schüler erarbeitet und eine Umsetzung im Freigarten als qualifizierter Schulgarten angestrebt. Die Ausbauplanung für das Auenhaus als Bildungszentrum beinhaltet u. a. einen Seminarraum für Schulklassen mit audio-visuellen Vorführmöglichkeiten.

5. Öffentlichkeitsarbeit zum UNESCO-Weltkulturerbe Gartenreich Dessau-Wörlitz in Bezug zum UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe

Inhaltlich wird hier eine Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit zum UNESCO-Weltkulturerbe Gartenreich Dessau-Wörlitz angestrebt. Seit 1990 ist es für das UNESCO-Biosphären-reservat ein erklärtes Schutzziel, das Gartenreich, welches sich seit 1988 in den Grenzen des Biosphärenreservats befindet, als historische Kulturlandschaft zu schützen und zu erhalten. Um eine breite Akzeptanz hierfür zu finden sowie den Bekanntheitsgrad des Gartenreichs zu erhöhen und eine effektive, touristische Nutzung des Kulturerbes zu fördern, wird auf Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit, wie Erarbeitung von Faltblättern, Erstellung eines Internetauftritts für das Gartenreich und die Erarbeitung von Informationstafeln zur Außenanwendung zurück gegriffen.

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