Vergabe der Maßnahme: Verbesserung des Wasserrückhalts in der Steckby-Steutzer Aue

Auftraggeber: 
Biosphärenreservat Mittelelbe (BR ME)
Postfach 1382
06813 Dessau-Roßlau
Tel.: 034904 421 0
Fax: 034904 421 21
E-Mail: poststelle-orb@mwu.sachsen-anhalt.de

Vergabeverfahren: 
Bauleistungen unterhalb EU-Schwellenwert, Freihändige Vergabe im Wettbewerb (mit Angebotseinholung) nach VOB/A in Verbindung mit § 4 der AwVO des Landes Sachsen-Anhalt (Auftragswerteverordnung)

Auftragsgegenstand: 
Kernziel der vorliegenden Planung ist die regionale Verbesserung der Wasserverhältnisse durch die Optimierung des Wasserzu- bzw. abflusses (im bestehenden Fließgewässerprofil) des Auegrabens. Das BR ME plant Maßnahmen im Auegraben bei Steutz und Steckby zur Verbesserung der dortigen Wasserverhältnisse zur Erfüllung der rechtlichen Verpflichtungen zum Biotop- und Artenschutz und der spezifischen Schutzzwecke in den dortigen Schutzgebieten (NSG, Natura 2000, gesetzlich geschützte Biotope, etc.). Der Zustand der dortigen Auen-Biotope hängt essenziell von einer guten Wasserversorgung ab. Drei Faktoren führen zur weitergehenden Degradation des Erhaltungszustandes der Aue-Flächen in der Umgebung des Auegrabens:
1) Die stattfindende Sohlerosion der Elbe (Sohleintiefung ca. 1 m im betreffenden Flussabschnitt seit 1890) mit der Folge niedriger liegender Fluss- und Grundwasserspiegel,
2) Klimawandel mit Zunahme heißer Sommer und steigender Verdunstungsverluste aus Grund- und Bodenwasser,
3) Intensiver Ausbau des Grabenprofils durch Forcierung von Melioration in den 1970-er Jahren.

Ein wichtiger Baustein zur Abmilderung dieser negativen Entwicklung ist eine Verzögerung des schnellen Wasserabflusses im Auegraben bei Steutz und Steckby. Diese wird über den Einbau mehrerer Sohlanhebungen/ Sohlgleiten in der Grabensohle angestrebt. Das Wasser im Auegraben speist sich im Wesentlichen aus zwei Wasserquellen: dem an der Hangkante zuströmenden Grundwasser sowie dem Zustrom von Elbewasser ab einer bestimmten (Hochwasser-) Wasserspiegellage. Eine sehr geringe Wassermenge kann zusätzlich über temporär wasserführende Gräben von der Hochfläche zugeliefert werden (Siebgraben in Steutz, Elzholzgraben und Rohrgraben in Steckby). Rückhaltbares Wasser ist vorrangig innerhalb der Winter- und Frühlingsmonate vorhanden, wobei dessen Hauptquelle das hangseitig zutretende Grundwasser darstellt. 

Mit der Maßnahme wird das Ziel verfolgt, den zu schnellen Ablauf dieses Wassers zu verlangsamen und größere Teile davon lokal am Auengraben im Boden und im Grundwasserleiter zwischenzuspeichern. Mit der Verbesserung der Wasserverhältnisse ist die Erhaltung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der naturräumlichen Schutzgüter, insbesondere der vorkommenden Lebensraumtypen (LRT) und Arten nach Anlagen Nr. 3.1 und 3.78 der Landesverordnung zur Unterschutzstellung der Natura 2000-Gebiete im Land Sachsen-Anhalt geplant.

Ort der Ausführung: 
Auegraben bei Steckby und Steutz, Landkreis Anhalt-Bitterfeld

Name des beauftragten Unternehmens: 
TUG Oranienbaum GmbH

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