Amphibien und Reptilien

Von den 18 Lurch- und sieben Kriechtierarten leben im Gebiet des Biosphärenreservates 14 bzw. fünf Kriechtierarten.

Die Schwanz- und Froschlurche entwickeln sich aus dem Eistadium als Kiemen tragende Larven im Wasser, während Kriechtiere die Abhängigkeit vom Laichgewässer als ausschließlich an Land lebende Arten aufgeben konnten.

Es versteht sich, dass die Auengewässer  von Elbe, Havel und Saale zu den individuenreichsten Lebensräumen der Lurche zählen, für Moorfrosch und Rotbauchunke haben sich Altarme und wassergefüllte Flutrinnen zu den bedeutendsten Vorkommen im Land entwickelt.

Auch der Kammmolch, der größte unter den Schwanzlurchen, hat in pflanzenreichen, klaren und tiefen Stillgewässern an Elbe und Havel gut geeignete Laichgewässer.

Charakteristisch für die mitteleuropäischen Tiefländer ist der Moorfrosch, dessen Aussehen und Lebensweise dem etwas größeren Grasfrosch gleicht. Der Moorfrosch ist im Gegensatz zum Grasfrosch- beide gehören mit dem Springfrosch, dessen Anwesenheit im Biosphärenreservat aber noch nicht sicher nachgewiesen ist- allerdings auf Niedermoorstandorte angewiesen.

Weder zu den Unken, noch zu den Kröten, schon gar nicht zu den allerorts vorkommenden Wasserfröschen zählt der Laubfrosch- ein besonders attraktives Relikt vergangener Warmzeiten. Nach einem Bestandsrückgang in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts hat der Laubfrosch auch entlang der Flüsse von Mulde, Elbe, Saale und Havel erloschene Fundorte wiederbesiedelt.

Der Lebensraum der auf Wärme angewiesenen Kriechtierarten  sind die  gut besonnten Hochufer, Heiden und offenen Flachwasserbereiche. Obligatorisch zur Nahrungssuche ist die größte heimische Schlangenart, die Ringelnatter auf alle Arten der Stillwasserbereiche in den Flusstälern angewiesen. Die zwei Fundorte der Europäischen Sumpfschildkröte an der Elbe und im Gebiet um Steckby sind wohl auf ausgesetzte oder geflohene Exemplare zurückzuführen.

Um so wärmer, um so besser für Schlingnatter und Zauneidechse- beide Arten leben in den fossilen Dünenbereichen, die sich in der nacheiszeitlichen Landschaftsformung  auf trockenwarmen Sandböden entwickeln konnten.

Ausgeglichenes Klima bevorzugen dagegen zwei unscheinbare, kleine  Arten: Blindschleiche und Waldeidechse und sind im Biosphärenreservat als selten zu bezeichnen.

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