Die Biosphärenreservate in Sachsen-Anhalt stellen sich vor
Eine Veranstaltungsreihe des Naturkundemuseums Magdeburg
Magdeburg liegt inmitten des UNESCO-Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe und ist die einzige deutsche Landeshauptstadt, die Anteile an Flächen eines UNESCO-Biosphärenreservat hat.
Referenten und Kurzvorstellung der Biosphärenreservate (BR)
BR Karstlandschaft Südharz
Frau Dr. Urte Bachmann, stellv. Leiterin der Verwaltung
Der Südharz, mit seiner außerordentlich großen biologischen Vielfalt, wurde zum Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz erklärt.
Es beherbergt eine der bedeutendsten Gipskarstlandschaften Europas und gehört mit einer Größe von ca. 30.000 ha zu den kleineren Biosphärenreservaten.
Am östlichen Südharzrand gelegen, erstreckt sich unser Biosphärenreservat über eine Fläche von 30.034 Hektar. Den Besucher erwarten vielfältige Landschaften, geologische Raritäten und eine mannigfaltige Flora und Fauna. Das dynamische Relief der Karstlandschaft im Südharz wird geprägt vom Gips und dessen Formenvielfalt, ein Relikt des urzeitlichen Zechsteinmeers von vor rund 250 Millionen Jahren. Bizarre Felsgebilde, vielfach in strahlendem Weiß, wechseln sich mit schattig grünen Laubwäldern, artenreichen Streuobstwiesen, Magerrasen und Weiden ab. Karstquellen, Dolinen, Bachschwinden, Schlucklöcher und Erdfälle sind magische Orte und bieten hier einer mannigfaltigen Flora und Fauna ein letztes Refugium. Hinzu kommt eine reiche Geschichte. Kulturhistorische Besonderheiten zeugen an vielen Orten vom Leben und Arbeiten der Menschen in der Region, beispielsweise von der Bergbautradition, die sich über 1000 Jahre zurückverfolgen lässt. Gemeinsam haben Mensch und Natur hier eine ureigene wertvolle Kulturlandschaft voller Leben geschaffen.
UNESCO BR Drömling
Herr Fred Braumann, Leiter der Verwaltung
Das Biosphärenreservat „Drömling Sachsen-Anhalt“ ist Teil des nach Niedersachsen übergreifenden Biosphärenreservats „Drömling“..
Durch seine historisch stark vom Menschen überprägte Kulturlandschaft mit einer Vielzahl an Gräben, umliegenden Feuchtwiesen, Äckern und Gehölzstrukturen zeichnet sich der Drömling heute als wichtiger Lebensraum für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten aus. Aus Sicht des Vogelschutzes fungiert es als Brutgebiet vieler gefährdeter Brutvogelarten sowie als Durchzugs- und Rastgebiet von Zugvögeln.
Am 14. Juni 2023 wurde das Gebiet als UNESCO-Biosphärenreservat vom Internationalen Rat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ anerkannt und stellt somit eine Modellregion dar, die dem Erhalt der biologischen Vielfalt dienen und parallel naturverträgliche, nachhaltige Wirtschaftsformen entwickeln soll. Der UNESCO-Titel unterstreicht die internationale Bedeutung dieser besonderen, vielfaltigen Niederungslandschaft für Mensch und Natur.
BR Mittelelbe
Herr Guido Puhlmann, Leiter der Verwaltung
Herr Urs Jäger, Fachbereichsleiter Südteil
Herr Philip Ritzmann, Fachbereichsleiter Nordteil
Als Mittelelbe wird der Verlauf des Flusses in Sachsen-Anhalt bezeichnet. Das Biosphärenreservat Mittelelbe ist Teil des UNESCO Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe. 1990 wurde das UNESCO- und Europäische Vogelschutzgebiet Mittlere Elbe durch die Zusammenlegung einzelner Schutzgebiete geschaffen. Naturnahe, strukturreiche Flussauen mit ausgedehnten Überflutungsbereichen, üppige Hartholzauenwälder, weite Grünlandgebiete und ein Weichholzauesaum entlang der Altwasser und der Elbe prägen die Landschaft. Für zahlreiche Wat- und Wasservogelarten stellt das Biosphärenreservat ein bedeutendes Nahrungs-, Brut-, Rast- und/oder Überwinterungsgebiet dar.
- neben dem „Thüringer Wald“ das älteste Biosphärenreservat Deutschlands
- das größte Biosphärenreservat auf deutschem Festland, noch größer ist nur das Niedersächsische Wattenmeer, das allerdings durch die Flut der Nordsee die meiste Zeit unter Wasser liegt
- das Biosphärenreservat vereint 4 UNESCO-Stätten – deutschlandweit einmalig!
- 1.200 Elbebiber leben hier - soviel wie nirgendwo in Deutschland
Diskussionsmöglichkeit
Eröffnung durch Herrn Staatssekretär Dr. Steffen Eichner.
Wo: Kulturhistorisches Museum Magdeburg